„Wir haben den Brautleuteschein!“

Ehevorbereitungsseminar in Schönstatt

M. Luise Schulz. So bringt ein Paar schmunzelnd die Erfahrungen beim Ehe-Vorbereitungsseminar der Schönstatt-Familienbewegung auf den Punkt. Während der Kar- und Ostertage haben sich insgesamt 10 Paare im Tagungshaus Berg Moriah intensive Gedanken über ihre gemeinsame Zukunft als Ehepaar gemacht.

Miteinander wachsen – dem Himmel entgegen

Helena & Tristan „Aufgrund positiver Erfahrungsberichte aus unserem engen Bekanntenkreis meldeten wir uns zu diesem Ehe-Vorbereitungsseminar an. Tristan ist in einem evangelischen Pfarrhaus aufgewachsen und Helena in einer katholischen Familie. Wir finden es spannend die jeweiligen konfessionellen Eigenheiten besser kennenzulernen, z.B. indem wir abwechselnd katholische und evangelische Gottesdienste besuchen. Je näher das Seminar rückte, desto größer wurde auch unsere Aufregung. Was wird uns erwarten? Wie wird Tristan die vier intensiv „katholischen“ Tage erleben?

Wir haben dort das Lied „Miteinander wachsen – dem Himmel entgegen, miteinander gehen auf Gottes Wegen …“ kennengelernt und das passt genau zu unseren Erlebnissen in diesem Tagen.

Angeleitet von dem Referententeam Sr. M. Louise, Pater Kuller und Ehepaar Carolin und Thomas Schilling haben wir uns mit vielen Themen auseinandergesetzt. Nach jedem Vortrag konnten wir die Impulse im Paargesprächen ganz individuell besprechen und für uns verarbeiten. In einem kreativen Videobeitrag vom Ehepaar Ramona und Benjamin Brähler hörten wir: Wir können Gottes Spuren in der Partnerschaft und im anderen entdecken.

Der Umgang mit Unterschiedlichkeiten

Besonders beschäftigte uns das Thema, wie wir mit unseren Unterschieden als Paar umgehen können, ohne „in den Graben zu fahren“, d.h. ohne dem anderen zu unterstellen, dass er übertreibt. Wir haben gelernt, dass Menschen aus ihrer jeweiligen subjektiven Sicht geneigt sind, andere Arten extremer zu beschreiben, als sie wahrscheinlich sind.
So wird der Partner, der darauf achtet, den Müll ordentlich zu trennen, als „kleinlich und pedantisch“ empfunden, und der Partner, der öfter was in die falsche Mülltone steckt, weil er gerade andere wichtige Dinge im Kopf hat, gilt als „unachtsam“. Daher war es für uns wichtig, so selbstverständlich das schon ist, noch einmal gemeinsam zu vereinbaren, dass wir auf eine wertschätzende Kommunikation besonders Gewicht legen wollen - wie empfohlen im Verhältnis „5:1 Anerkennung zu Kritik“.

20 Eigenarten sollen wir uns gegenseitig zugestehen (und froh sein, wenn es weniger sind ;)). Diese Faustregel hilft, uns daran zu erinnern: Partnerschaft bedeutet ganz JA zum anderen zu sagen mit all seinen Stärken und Schwächen.

Paargespräch: zurückblicken - vorausschauen - nach „oben“ blicken

Wir haben uns vorgenommen mindestens einmal in der Woche zu einem festen Termin, Zeit für ein Paargespräch zu reservieren. So wie im Seminar „geübt“, wollen wir in diesem Gespräch gemeinsam auf die vergangene Woche zurückblicken, auf die kommende Woche vorausschauen, nach „oben“ blicken und Gott einbeziehen und eine gemeinsame Erfahrung hier und jetzt gestalten. Wir wissen auch, dass nach dem Eisenhower-Prinzip diese Dinge, die wichtig, aber nicht dringlich sind, schnell hinten runterfallen und wir daher auf die gemeinsame Gesprächszeit besonders Acht geben müssen.

Ganz konkret wurde das gemeinsame Erleben des Glaubens über die musikalisch schön gestalteten österlichen Liturgien. Mit dem Paarsegen zum Schluss im Kapellchen nehmen wir auch ein für uns passendes Ritual, uns morgens vor der Arbeit gegenseitig zu segnen, mit nach Hause.

Dank

Wir wollen danken, …

…für gesellige Abende mit sympathischen Paaren aus ganz Deutschland und Brasilien, die mit ähnlichen Themen an ähnlicher Stelle eines gemeinsamen Weges stehen.

…für die köstliche Versorgung an diesem wunderschönen Ort mitten in der Natur und schönster Aussicht.

…für die liebevolle und tiefe Begleitung der beiden erfahrenen Seelsorger.

Wir haben den „Brautleuteschein“ :) !

 

Quelle: schoenstatt.de

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