Unser Kind traut sich – ein Wochenende für werdende Schwiegereltern

Miller / Wittmann. „Wir waren sehr dankbar für diese dichte spirituelle Atmosphäre.“ „Es ist beeindruckend, wie in so kurzer Zeit eine solche Vertrautheit entstehen kann.“ So die Rückmeldungen einiger Teilnehmer. 8 Ehepaare folgten der Einladung zum Wochenende vom 24.-26. März 2023. Der Fokus richtete sich auf die gewählten Partner unserer Kinder, wie wir Ihnen begegnen und wie wir das Loslassen gestalten wollen. „Die vielen lebensnahen Beispiele waren authentisch und haben uns sehr gut gefallen.“ „Endlich hatten wir wieder ausführlich Zeit zu zweit.“ „Der Werte-Workshop mit der Selbstreflexion war richtig super.“

Die Familien waren durch Fotos das ganze Wochenende über präsent

Bei der Abendrunde war bereits eine große Offenheit zu spüren, indem sich jedes Paar mit ihrem Familienfoto und der Familien-Situation vorstellte.

Perspektive - Wir als Schwiegerkinder und wir als Schwiegereltern

Der Samstagmorgen begann mit der „Perspektive – Wir als Schwiegerkinder“. Wie hatten sich die Einzelnen in der Vergangenheit als Schwiegerkinder erlebt? Nach einem kurzen Austausch zu zweit, gaben Manuela & Peter Miller mit einigen lebensnahen Beispielen Anstöße zum „Perspektivenwechsel – Wir als Schwiegereltern“. „Wir mögen sie / Wir mögen ihn!“, diese Grundhaltung ist essenziell bei der Vorstellung des Freundes oder der Freundin des Kindes. Wie kann uns das gelingen, wenn unser Kind einen muslimischen Partner wählt? Wie verhalten wir uns, wenn die Beziehung in Brüche geht? „Und wenn wir die Tochter mit dessen Partner besuchen, hat dieses Kind Priorität und wir erzählen nicht ständig von dem Bruder und dessen Familie.“ so die Referenten. „Wann kommt der Freund in den Familien-Chat? Wie helfen wir dem jungen Paar, in Eigenständigkeit zu gehen?“ Mit zahlreichen Beispielen wurden die Teilnehmer zum Finden des eigenen Weges angeregt, wie sie als Schwiegereltern sein wollen. „Wir sind geflasht!“, so ein Teilnehmerpaar.

Nach einer ausführlichen Zeit fürs Ehegespräch, fand ein reger Austausch in Kleingruppen statt.

Aus den Werten die Haltungen und Handlungen entwickeln, wie die Teilnehmer als Schwiegereltern sein möchten

„Welche Werte sind uns besonders wichtig? Und welche Werte verbinden uns als Ehepaar?“ Mit einem von Anneliese & Klaus Wittmann ausgearbeiteten Werte-Workshop machte sich zuerst jeder einzelne daran, seinen eigenen Werten nachzuspüren. Im weiteren Schritt definierte jeder einzelne mit Kriterien, was er unter diesem Wert versteht. Dann kam der Austausch als Paar. Jedes Paar sollte drei Werte in die Runde bringen, die ihm am wichtigsten sind. Hierbei waren die Werte „Vertrauen, Liebe, Familie / Partnerschaft, Ehrlichkeit, Dankbarkeit“ die meist genannten. Aus den Werten erwachsen die Haltungen und Handlungen. Ein offenes Brainstorming in der Gruppe förderte dann viele Ideen zu tage, welches geänderte/neue Verhalten wir künftig mit den Freunden/innen unserer Kinder pflegen wollen, z.B. durch die Frage
„Wie verhalten wir uns, wenn wir den Wert Vertrauen haben?“

"Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen"

Nach dem leckeren Abendessen gab uns P. Elmar Busse einen Online-Input zu „Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen“ mit vielen Beispielen, die zeigten, wie wichtig dieser Schritt ist. Ehepaar Miller ergänzte den Impuls mit Ihren Erfahrungen, z.B. die Kinder und Schwiegerkinder vor der Hochzeit in besonderer Weise zu segnen und der Gottesmutter zu übergeben. „Das möchten wir auch machen – unsere Kinder vor der Hochzeit segnen!“, entschied ein Paar.

Loslassen-Prozess ist oft schmerzhaft

Beim Abendgebet versammelte sich die Gruppe um den Altar in der Hauskapelle, um für jede Familie, die im Familienfoto anschaulich dabei war, für deren persönliche Anliegen gemeinsam zu beten. Dort bekam auch jedes Paar ein Handschmeichler-Kreuz. Es soll ein Symbol dafür sein, dass der Loslassen-Prozess auch schmerzhaft ist und häufig weh tut. „Wenn wir uns mit Jesus in der Kreuz-Erfahrung verbinden und ihn um Hilfe bitten, wird das Kreuz segensreich sein und vielleicht können wir es einmal so annehmen, dass es zu einem Handschmeichler wird“ so der Wunsch der Organisatoren.

„Wann haben sie zum letzten Mal etwas zum ersten Mal gemacht?“

Am Sonntag richteten wir unseren Blick auf die Zeit, nachdem das letzte Kind das Haus verlassen hat. „Wir entwickeln uns weiter als Ehepaar – Chancen, Neues auszuprobieren“ P. Elmar Busse regte an, sich immer wieder die Frage zu stellen: „Wann haben sie zum letzten Mal etwas zum ersten Mal gemacht?“ Wie können wir die frei gewordene Zeit und Kraft in Kirche und Gesellschaft einbringen …und vor allem als Paar wieder neu einander finden? „Sagen wir nie, wir sind zu alt“, so P. Busse.

Die Frage des Umgangs mit den Schwiegerkindern ist wesentlich für die weitere Zukunft der Familie

„Eigentlich kam das Wochenende für uns zu spät. Wir hätten es schon gebraucht, bevor unsere Kinder einen Partner gewählt hatten“ so ein teilnehmendes Paar. Wie diese ersten Begegnungen wahrgenommen werden und sich die Beziehung innerhalb der Familie entwickelt ist wesentlich für die Zukunft.

Wer sich selbst Gedanken dazu machen möchte, wie man Loslassen und die Beziehung zur erweiterten Familie gestalten kann, ist herzlich eingeladen: 22.-24.03.2024

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