Jahreskonferenz der Familienbewegung

Die Freude war groß, sich wieder in Präsenz in Schönstatt zu treffen und dank der aktuellen Corona-Bestimmungen, sich nahezu unbeschwert begegnen zu können. Ein Lerneffekt der Corona-Zeit wurde bei der diesjährigen Jahreskonferenz erstmals erprobt und so waren 5 Ehepaare online zugeschalten.

Der Freitag-Morgen stand unter dem „Blick zurück“. Corona war und ist eine außergewöhnliche Zeit. In Gruppen teilten wir einander unsere vielfältigen „Das WIR trägt!“-Erfahrungen mit. Die Blitzlichter aus den Diözesen und Projekten, sind ein besonders interessanter Programmpunkt. Was ist gewachsen? Wo wurde ein WIR erlebt? So wurden statt leckere und impulsreiche Candle-light-dinner Impulse über eine Whatsapp-Gruppe verteilt, oder das vorbereitete Essen nach Hause geliefert. Mancherorts wird die Silvestertagung zu einer Sommertagung und umgekehrt. Ein Online-Angebot für Tiefenwachstum findet regen Zuspruch und ist abends unter der Woche gut leistbar. Beim Familienurlaub + wird das Ehegespräch auf der „Ofenbank“ zur Ehezeit „im Strandkorb“. Outdoor-Angebote wie der Advents-Stationen-Weg findet regen Zuspruch. Bei Online-Angeboten werden weite Distanzen unrelevant. Diese Erfahrungen werden die zukünftige Familienarbeit prägen.

Das FamilienfestivalZUHAUSE als großes WIR-Erlebnis

In dieser Runde der Verantwortlichen der Familienbewegung Deutschland tauschten wir uns über die Wirkung des FamilienfestivalZUHAUSE aus, wie es nachwirkt und ob es ein weiteres Familienfestival braucht. Die Mischung von Online-Angeboten und realem Picknick war eine gute Kombination. Diese Art der Begegnung und Sammlung der gesamten Familienbewegung – von Liga, Bund und Verband – ist einzigartig und sollte unbedingt weitergeführt werden. Durch die beiden Familienfestival entsteht ein neues WIR der Familienbewegung. Deshalb wurde das Familienfestival auf den 25. / 26. Mai 2024 festgelegt. Save the date!

Was fehlt, wenn die Schönstätter fehlen?

Pater Stefan Strecker inspirierte mit einem Vortrag zum Thema: „WIR – ein lebendiges Heiligtum“. Immer wieder zitierte er aus dem Buch „Was fehlt, wenn die Christen fehlen?“ von M. Sellmann. „Es gibt kein Hausheiligtum (im Sinne Schönstatts) ohne den Vorgang Liebesbündnis“, so seine Behauptung. „Die Quelle des Liebesbündnisses kommt zum fließen, wenn wir verstehen, was es heißt, lebendiges Heiligtum zu sein. Wie gestalten wir den „Erlebnisraum Heiligtum“? „Was fehlt, wenn es uns Schönstätter nicht mehr gibt?“ wandte Pater Stefan Strecker den Buchtitel auf die Teilnehmer an. Gibt es eine Kurzformel für unser Charisma, für unsere Werte, die verständlich gemacht, eine Leuchtkraft haben, vernünftig sind, sich an vielbeschäftigte Leute richten und Lust auf eine praktische Umsetzung machen?
Ein besonderes Highlight waren die Zeugnisse von Ehepaar Kröper und Wittmann, die in den Vortrag von Pater Stefan Strecker integriert wurden, zum Thema: „Erlebnisraum Hausheiligtum“. So erzählten die einen, dass sie in der Lockdownzeit mehrere Versuche starteten, bis sie ihren Weg gefunden hatten, den Gottesdienst online zu feiern. Im Arbeitszimmer oder Küche waren nicht die passenden Orte. Schließlich fanden sie im Wohnzimmer, wo auch das Hausheiligtum ist, den passenden Ort, die hl. Messe mitzufeiern, mitzusingen, und einander den Friedensgruß, bei dem sie eine besondere Herzensnähe spürten, zu schenken. Oft schalteten sie im Anschluss noch ein schönes Konzert ein und feierten in besonderer Weise den Sonntag.
Die Anderen erzählten, dass für sie das Hausheiligtum ein Ruheort ist, an dem die Familie vor allem zum Abendgebet zusammengekommt. Ihnen ist ein Anliegen, den Glaube mit dem praktischen Leben zu verbinden. „Was war heute schön?“ war eine Leitfrage des Abendgebetes. Im Rückblick erzählten die Kinder, dass diese Schule der Dankbarkeit ihre Resilienz förderte. Als der Sohn für mehrere Jahre ins Ausland ging, boten die Eltern an: „Möchtest Du etwas aus dem Hausheiligtum mitnehmen?“ Der erwachsene Sohn entschied sich für das Bild der Gottesmutter.
Ideen entstehen aus Erfahrungen mit dem Leben. Im Heiligtum wird erfahrbar, dass Gott und die Gottesmutter da sind, wir geliebt und gebraucht sind.

Das lebendige Heiligtum mit Leuchtkraft

Nach der hl. Messe versammelten sich die Jahreskonferenz-Teilnehmer vor dem Urheiligtum. Dort war bereits ein Seil mit den Umrissen eines Heiligtums gelegt. Mit einer brennenden Kerze aufgestellt, wurde die Gruppe zum Symbol für ein lebendiges Heiligtum mit Leuchtkraft.

Am Samstag nahm die Familienbewegung am Oktobertreffen teil. Die wirklichen Begegnungen, gemeinsames Lachen und Austauschen wurde als Geschenk genossen.

Junge Familien und MehrRaum

Der Sonntag startete mit der Vorstellung von „MehrRaum“ – einem Projekt der jungen Generation. Interessant war die Feststellung, wie sich das Medien-Verhalten der jungen Generation stark veränderte, was Auswirkungen auf die Arbeit der Familienbewegung haben muss. So ist das Ziel des „MehrRaum“-Projekts, junge Paare und Familien regional und überregional miteinander zu vernetzen. Als Zielgruppe stellten das Projektteam „Paare auf dem Weg zur Ehe bis junge Familien“ vor. Es sollen Synergien und keine festen Gruppen entstehen. Das nächste Präsenztreffen wird Pfingsten 2022 sein. (junge-ehe&familie@schoenstatt.de)

Die Neuausrichtung der Familienbewegung

Danach begann die Arbeit, ein neues Jahresmotto zu finden. Nach mehreren Schritten, viel Austausch und dem Wirken des Hl. Geistes wurde folgende Parole gefunden:
DEN BLICK HEBEN – ICH BIN DA!

Erfüllt und dankbar wurde alles Erlebte in die Feier der Hl. Messe beim Heiligtum der Familien gelegt.

Fotos: Klaus Kröper

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